Der Schwarze Orden by Colin Forbes

Der Schwarze Orden by Colin Forbes

Autor:Colin Forbes
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783453721333
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2013-05-15T22:00:00+00:00


23

Der Schmetterling war entsetzt, als Hassan ihr am Telefon befahl, im Chateau d’Avignon zu bleiben.

»Ich will in die Schweiz zurück«, protestierte sie.

»Was du willst, interessiert niemanden«, fuhr Hassan sie an. »Das einzige, was mich interessiert, ist, daß du endlich Christopher Kane und Tweed aus dem Weg räumst.

Mach es, wie du willst. Keine umständlichen Vorbereitungen mehr – bring sie meinetwegen auf offener Straße um. Ein Kurier ist bereits mit einer Luger zu dir unterwegs. Sie befindet sich in einem Cartier-Geschenkkarton.«

»Hier gefällt es mir nicht.«

»Aber die Aussicht, weitere hunderttausend Dollar zu verdienen, gefällt dir. Vielleicht zweihunderttausend, wenn du beide erledigst.«

»Sie kennen mich beide. Zumindest Kane…« »Woher sollte Tweed dich kennen? Ich muß noch andere Telefonate führen.«

»In Genf hat mich ein Mann beobachtet – er hatte ein Foto in der Hand, und dann ist er mir gefolgt.« Ihre Stimme wurde selbstbewußter. »Aber ich habe ihn ausgetrickst – ihn in den Zug nach Zürich gelockt. Als er abfuhr, war ich allerdings schon wieder auf dem Bahnsteig.«

»Dann sieh zu, daß du das hier auch so gut hinkriegst.«

Die Verbindung wurde unterbrochen, und dann hörte sie auch noch ein Klicken. Sie fuhr zusammen. Jemand hatte mitgehört. Sie mochte das Chateau d’Avignon nicht – das Personal, die ganze Atmosphäre hier waren ihr nicht geheuer. Wieso, konnte sie nicht genau sagen.

Wenn ihr etwas Sorgen bereitete, setzte sie sich, wenn es irgendwie ging, an den Schminktisch. Das tat sie auch jetzt. Es lagen alle nur erdenklichen Utensilien darauf herum, die eine Frau brauchte, um sich schön zu machen. Sie begann sich die Lippen zu schminken.

»Du nimmst die erste Maschine von Schwechat nach Zürich«, befahl Hassan Karin Berg. »Ich habe bereits einen Platz für dich gebucht. Business Class.«

»Ich will nicht nach Zürich zurück.«

»In Zürich hast du einen Anschlußflug nach Genf. Ich habe im Hotel des Bergues ein Zimmer für dich bestellt. Es gilt, zwei Männer zu beseitigen. Christopher Kane und Tweed.«

»Bist du komplett verrückt? Tweed kennt mich.«

»Halt endlich dein freches Maul. Für dich springen zweihunderttausend Dollar dabei heraus. Oder willst du das Geld nicht? Daß du Tweed kennst, ist doch nur von Vorteil.«

»Tweed hat mich im Verdacht.«

»Wieso sollte er dich im Verdacht haben? Kannst du mir das vielleicht sagen?«

»Weil ich mit ihm im Ermitage war. Monceau hat mir gesagt, wann der Anschlag verübt würde, und ich bin, kurz bevor es losging, auf die Toilette gegangen. Tweed ist nicht auf den Kopf gefallen.«

»Kann er dir etwas nachweisen?« »Vermutlich nicht.«

»Hat er Gewißheit, daß du etwas damit zu tun hattest?« »Vermutlich nicht.«

Karin Berg wog die Risiken ab. Geld war ihr sehr wichtig. Nein, fand sie, Gewißheit, daß sie etwas damit zu tun gehabt hatte, konnte Tweed auf keinen Fall haben. Aber wie es schien, wollte Hassan die zwei Männer unbedingt beseitigt haben.

»Gut, aber ich will dreihunderttausend Dollar.«

»Dreihunderttausend! Kommt überhaupt nicht in Frage.«

»Dann eben nicht.« Sie stand auf. »Ich fliege nach Schweden zurück. Für den Fall, daß mir etwas zustoßen sollte, verfügt mein Anwalt in Stockholm über ein Schreiben, das er an die Presse und an die Polizei weiterleiten wird.« Sie bedachte ihn mit einem triumphierenden Lächeln.



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